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AutorenbildMarco Galliker

Reizüberflutung und viele bunte Häuser

Da wir nach dem Ausflug auf die Isla Coiba früh ins Bett gefallen sind, wachen wir in einem grossen Chaos auf und brauchen aussergewöhnlich viel Zeit zum Essen und Packen. So viel Zeit, dass wir erst am Vormittag Richtung Panamá City aufbrechen. Vielleicht war die Motivation auf die lange und eintönige Autofahrt auch nicht wirklich gross, doch da müssen wir jetzt durch.


Nach einer gefühlten Ewigkeit taucht endlich die Brücke über dem Panamá-Kanal und die Skyline der Hauptstadt vor uns auf. Wir bringen unseren Hyundai zurück und fahren per Uber zum Hotel, da angekommen können wir unser Glück auf dem Zimmer kaum fassen! Nach vielen einfachen Unterkünften erwartet uns die beste Klimaanlage seit Beginn unserer Reise, zwei flauschig bequeme Betten und eine grosse Dusche mit hohem Wasserdruck und heissem Wasser, echt ein Traum! Und nein, wir haben keinen Streit, ein Zimmer mit zwei Betten kostet gleich viel wie eines mit einem Bett und somit haben wir mehr Platz für unsere Auslegeordnung, denn wir haben noch etwas vor 😉


Wir befinden uns im Wyndham Panama Albrook Mall Hotel und wie der Name vermuten lässt, befindet es sich direkt neben der Albrook Mall. Diese ist die grösste Mall in ganz Panama und feiert per Zufall gerade die Black Week mit bis zu 70% Rabatt! Für die meisten weiblichen Leserinnen dieses Blogs wäre das wie für Stephie ein absolutes Highlight, doch bei Marco macht sich ein leichter Fluchtreflex bemerkbar.


Unser Reisegepäck umfasst bis anhin ausschliesslich Sommerkleider, was für unsere nächste Destination nicht optimal geeignet ist. Wir nutzen die Gelegenheit und verbringen den ganzen Sonntag in der Mall (Stephie meinte zwar, 2-3 Stunden sollten reichen, doch Marco hat sich am Samstagabend vor dem Schlafengehen zum Glück lange positiv auf ein ganztägiges Shoppingereignis der Superlative eingestellt). Wir haben unsere Läden schon im Vorfeld recherchiert und klappern die Mall, welche etwas drei mal so gross ist wie das Entlebuch, sehr systematisch ab. Trotz dieser effizienten Vorgehensweise schmerzen Marcos Füsse und sein Kopf aufgrund der Reizüberflutung am Abend, doch wir haben unser Ziel erreicht und neben einigen Gelegenheitseinkäufen (T-Shirts, Leggins, Hot-Pants, Flip-Flops...) für beide echt warme Jacken besorgt. Als Belohnung gibt es dafür einen Ausflug zur Rooftop-Bar des Hotels und ein grosses Glas guten Wein 😊


Blick von der Rooftop Bar über den Pool auf die Skyline von Panamá City

Mit dem guten Gefühl, alles erledigt zu haben, wollen wir am Montag Panamá City und vor allem deren Altstadt Casco Viejo erkunden. Wir starten unseren Ausflug im Ancón-Gebiet und laufen auf den Ancón Hill (übrigens eine super Idee kurz vor Mittag bei über 30° Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit). Hier soll es spektakuläre Aussichtspunkte geben und auf dem "Gipfel" thront eines der Wahrzeichen der Stadt, eine riesig grosse Flagge von Panamá! Total verschwitzt oben angekommen können wir diese jedoch nicht finden und entdecken lediglich den Fahnenmast, welcher sich scheinbar gerade mitten in einer Renovation befindet. Das ist zwar etwas enttäuschend (vor allem bei der verbrauchten Menge an Schweiss), doch der Ausblick hier oben ist wirklich toll und wir beobachten einen Tukan und einen Papagei.


Ein wenig Später steigen wir mitten in Casco Viejo aus dem Taxi und sind sehr schnell überwältigt von der farbenfrohen Altstadt. Hier hat sich ein grosser Teil der Entstehungsgeschichte des Panamá-Kanals abgespielt und man sieht die vielen Einflüsse im Baustil der Kolonialstadt. Wir können uns kaum sattsehen an den bunten und wunderschönen Gebäuden, unter welchen sich schon auch sehr viele baufällige Häuser befinden. Was uns zu schaffen macht ist die erdrückende Hitze, so landen wir sehr schnell im Schatten einer Bar und erfreuen uns an unseren kalten Getränken. Gestärkt gehen wir in die zweite Runde unserer Sightseeing- und Foto-Session zwischen verschiedensten Altstadtbauten welche teils wunderschön restauriert und aufwändig verziert sind. Weitere Häuser sind offensichtliche und authentische Zeugen der Zeit und immer wieder trifft man auf Ruinen von Kirchen und weiteren ehemals bedeutenden Gebäuden.


Wir möchten uns wirklich nicht wie Bünzlis über das Wetter beschweren, denn wir haben richtig Glück mit den sonnigen Tag. Und doch riechen wir beide inzwischen etwas streng und möchten uns vor dem Nachtessen im Hotel noch frisch machen. Unser Uber-Pilot versetzt uns einen Kulturschock und fährt einmal durch ein krass gegensätzliches Armenviertel. Gewisse Läden sind komplett vergittert und man fragt wie am am Kiosk nach den Waren, welche dann nach Bezahlung wie im Gefängnis durch eine Lucke gereicht werden. Wir beobachten stumm das rege Treiben zwischen bedenklich viel Müll sowie heruntergekommenen Fassaden und entwickeln ein gewisses Mitleid für die Menschen, die hier Leben. Die Fotos aus dem fahrenden Auto sind (welch eine Überraschung) nicht ganz so toll geworden, und doch möchten wir euch mit den am wenigsten verschwommenen Bilder einen Eindruck der Situation vermitteln.


Als krönenden Abschluss hat Stephie für uns noch ein trendiges Rooftop-Restaurant mit Sicht auf die Skyline und exquisiter Speise- und Weinkarte ausgesucht. Danach packen wir wieder unserer Rucksäcke, gehen ins Bett und kurz nach 06:00 Uhr morgens los an den Tocumen Airport. Die Stadt erwacht mit uns und unser Fahrer sucht den schnellsten Weg durch die verwinkelten Gassen, somit erhalten wir noch einmal letzte Einblicke in die krassen Gegensätze von Panamá City.



Wir hatten eine schöne Zeit in Panamá, obwohl wir lange nicht das ganze Land gesehen haben oder rumgereist sind wie in Costa Rica. Die San Blas Inseln waren eigentlich fix auf unserem Reiseplan, doch wir haben verschiedene Meinungen gehört und uns schlussendlich dagegen entschieden. Auch Bocas del Toro hätte uns sicherlich gefallen und am Strand von Playa Venao haben wir Maudy und ihre Tochter Nicole kennengelernt, sie beide hätten uns gerne ihre Heimat rund um Boquete im Norden Panamás gezeigt. Doch einerseits können wir unseren Flug, welchen wir unter Zeitdruck in Costa Rica buchen mussten, nicht ohne Gebühren umbuchen und andererseits sind die Distanzen und Reisezeiten mit dem Auto eher hoch. Dazu kommt, dass Panamá unerwartet teuer ist und die Kosten hier für alles im Gegensatz zum vermeintlich teuren Costa Rica noch höher sind. Daher steigen wir mit etwas gemischten Gefühlen ins Flugzeug, freuen uns jedoch auf unser nächstes Ziel hoch oben in den Anden.



Wir melden uns wieder aus Quito, der Hauptstadt von Ecuador auf 2'850m über Meer 😎


Bis dann,

Stephie & Marco



95 Ansichten2 Kommentare

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2 Comments


janinebrunner
Oct 15, 2021

Hallo Stephie & Marco, ich bin unglaublich gespannt wie eure Reise in Quito weitergeht. Bin schwer beeindruckt von euren erfolgreichen Flussüberquerungen anfangs der Reise! Ich wünsche euch von Herzen weiterhin eine spannende und erlebnisreiche Reise. Liebe Grüsse Janine

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Marco Galliker
Marco Galliker
Oct 16, 2021
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Hallo Janine, du darfst gespannt sein, Quito ist unglaublich und prägt uns mit vielen faszinierenden Eindrücken. Nach diesem eher kulturell interessanten Zwischenstopp wird es wieder Abenteuerlich, mal sehen ob wir erneut auf schwer passierbare Passagen wie die Flüsse in Costa Rica treffen 😊 Schön dass du unsere Erlebnisse mitverfolgst und ganz liebe Grüsse von uns beiden zurück in die Schweiz!

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