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AutorenbildMarco Galliker

Nicaragua

Nachdem wir vor dem Mittag nach Bogotá geflogen sind und da fünf Stunden am Flughafen totschlagen mussten, geht es endlich weiter nach Costa Rica. Leider gibt es keine schlauen und zahlbaren Flüge direkt nach Nicaragua, und da wir den Geburtstag von Marco in Nicaragua geniessen wollen, haben wir uns für einen verhältnismässig teuren privaten Shuttle von San José nach San Juan del Sur in Nicaragua entschieden. Alles war super geplant und gebucht: Shuttle zum Hotel am Rand von San José, Zeit für ein Nachtessen, etwas Zeit zum Ausruhen und um 03:00 Uhr in der Nacht der Transport zur Grenze. Diese sollten wir einfach zu Fuss überqueren können und mit einem weiteren Fahrer ca. um 09:00 Uhr in unserem Hotel in San Juan del Sur ankommen. Doch es sollte nicht so sein...


In Costa Rica angekommen war so ein Andrang an der Passkontrolle, dass wir mehr als eine Stunde warten mussten. Somit haben wir den Shuttle zum Hotel, der Stündlich fährt, knapp verpasst und mussten draussen im Treiben der vielen Taxifahrer wieder warten. Die Leute sind zwar durchs Band sehr hilfsbereit und nett, doch wir mussten lange warten. Sehr extrem lange, denn wegen einer Baustelle wollte unser Shuttle einfach nicht kommen. Nach fast zwei Stunden war es dann auch schon 22:00 Uhr, Marco hat noch nichts zu essen bekommen und wird langsam ungemütlich! Also werden wir aktiv und bestellen ein Uber, welches wegen der besagten Baustelle ebenfalls erst nach einer halben Stunde kommt.


Total fertig und halb verhungert kommen wir kurz vor Mitternacht endlich im Hotel an. Das Restaurant ist geschlossen und die Mitarbeiter aus der Küche scheinen gerade Pause zu machen. Erst beim fünften Versuch kommen wir durch und bestellen uns etwas zu Essen aufs Zimmer, doch die Pechsträhne geht weiter und wir essen kaum die Hälfte, da es wirklich fast ungeniessbar ist. Bis wir uns hinlegen, ist es 01:00 Uhr und nach zwei Stunden holt uns der Wecker wieder aus dem kurzen Schlaf. Um 02:57 Uhr sind wir wie vereinbart nach Schweizer Pünktlichkeitsstandard ready für den Shuttle zur Grenze und warten erneut. Und warten. Wir warten bis 03:45, können niemanden vom Shuttleservice erreichen und fragen dann an der Rezeption, ob wir denn unser Keycard wieder haben dürfen. Dann gehen wir stinkhässig wieder aufs Zimmer und versuchen, noch ein wenig zu schlafen - ein richtig toller Start in Marcos Geburtstag 🙈


Um 05:00 Uhr klingelt das Telefon und wir erhalten die frohe Botschaft, dass unser Taxi wartet. Der Fahrer kann kaum englisch, aber wir glauben er versucht uns zu sagen, dass er seit 03:00 Uhr auf uns am Warten ist. Wir fragen uns, weshalb er wohl erst jetzt zur Rezeption gegangen ist, sind aber froh, endlich auf dem Weg zu sein. Auf der sehr extrem unbequemen Rückbank des Kleinwagens ist es nicht möglich, dass wir es uns gemütlich machen könnten. Also ist es eine echte Erlösung, als wir endlich in Peñas Blancas an der Grenze zu Nicaragua ankommen und uns bei der Anmeldung für die Einreisegebühr etwas die Füsse vertreten können.



Nachdem wir die 20$ pro Person bezahlt haben, fahren wir nochmals einen Kilometer und verabschieden uns von unserem Fahrer. Er macht noch ein Foto von uns, welches er seinem Kollegen auf der anderen Seite schickt und versichert uns, dass dieser bereits da ist.


Und tatsächlich, endlich funktioniert etwas auf Anhieb! José ist sehr zuvorkommend, zeigt uns den Weg und übersetzt die Worte des Zöllners an der Passkontrolle. Endlich sind wir da und unser Ziel San Juan del Sur ist nur noch eine Fahrstunde entfernt!


Im schönen und recht neuen The Space Hotel angekommen, gehen wir als erstes direkt zur Bar und bestellen uns zwei Nica Libres. Höchste Zeit, dass wir runterfahren und auf Marcos Geburtstag anstossen können! Nach einigen Videocalls mit Familie und Freunden halten wir den Rest vom Tag die Füsse hoch und verdauen die umständliche Anreise.


Marco war im Jahr 2018 schon mal hier in der Region und es hat ihm damals so gut gefallen, dass wir ein Jahr später gemeinsam hingefahren sind. Einen Direktflug gibt es auch aus der Schweiz nicht, doch damals waren die Verbindungen von San Jose oder Miami nach Managua, der Hauptstadt von Nicaragua, erheblich besser. Somit kennen wir die Gegend schon ziemlich gut, kennen einige Leute und wissen, wo es das beste Essen und die besten Surfspots gibt. Das kleine und bunte Städtchen San Juan del Sur ist uns sehr vertraut und wir fühlen uns sofort wieder zu Hause hier!



Da wir hier wirklich für uns Ferien machen und Surfen, halten sich die Highlights im Vergleich zu den letzten Monaten in Grenzen. Wir treffen unseren Freund und Surfcoach Álvaro wieder und gehen fast jeden Tag gemeinsam ins Wasser.


Drei Tage nach unserer Ankunft checken Oli und Thomi ebenfalls im The Space ein. Oli ist der Freund unserer guten Freundin Angi, sie selbst verpassen wir leider knapp da sie erst im Januar nachreist. Wir lernen also die beiden Jungs kennen und da die zwei es geschafft haben, ein Mietauto zu organisieren, zeigen wir ihnen im Gegenzug für einen Transport unsere versteckten Lieblingsspots. An der Playa El Yanke surfen wir zu dritt ohne weitere Leute im Lineup einige sehr schöne Wellen.



Ein weiterer spezieller Tag ist der 17. Dezember, Stephies Geburtstag. Marco hat zusammen mit Álvaro eine kleine Überraschung an der Playa Maderas geplant, zusammen mithilfe von Álvaros Motorsäge bereiten sie am Sonnenuntergang ein Lagerfeuer vor. Mit Cuba Libres stossen wir auf Stephie an, geniessen den Sonnenuntergangen und feiern den Geburtstag gemütlich am Lagerfeuer mit Oli, Thomi, Álvaro und seiner Familie sowie einigen entfernt bekannten Locals, welche sich das kleine Spektakel ebenfalls nicht nehmen lassen 😊




Wir chillen, surfen und chillen wieder; genau das haben wir gesucht!



Am 30. Dezember ist es dann so weit und wir machen uns auf die Heimreise. Obwohl wir San Juan del Sur mit etwas gemischten Gefühlen verlassen, fühlt sich der Zeitpunkt für die Rückkehr nach Hause richtig an. Wir vermissen unsere Familie, Freunde und Hobbies und freuen uns auf unsere Heimat!


Wir nehmen das Prozedere mit dem Shuttle nach San José nochmals in Kauf, diesmal jedoch wenigstens pünktlich. Nach einer letzten Nacht in Costa Rica durchlaufen wir noch das strenge Anti-Zombie-Schutzprogram in einer streng überwachten Zelt-Halle etwas vom Flughafen entfernt, um herauszufinden, ob uns die Schweiz überhaupt nach Hause lässt. Doch wir haben Glück und sind im Allgemeinen sehr froh darüber, dass wir nach ganzen vier Monaten ohne grössere Zwischenfälle wie Diebstahl, Krankheit oder Unfall gesund und voller schöner Erinnerungen heimkehren dürfen.



Nach dem langen Flug sind wir heilfroh, dass uns Marcos Mami in Zürich abholt und nach Buttisholz bringt. Da erwarten uns nochmals viele schöne Überraschungen; eine Menge Geburtstags-, Weihnachts- und Willkommens-Geschenke! ❤



Überglücklich und auch etwas stolz kommen wir geprägt von einer wundervollen Reise heim. Eine Reise, die oft ins Ungewisse verlief, doch der Zeitpunkt während den aktuellen weltpolitischen Ereignissen war für uns ideal! Wir fühlten uns oft wie Pioniere, fanden uns zum Glück aber auch in vielen ungehemmten und ausgelassenen Situationen wieder. Wir haben viele grossartige Menschen kennengelernt und getroffen und durften so unglaublich viele schöne Orte sehen. Wir werden diese Reise nie vergessen und freuen uns jetzt schon auf die nächste Auszeit!

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